Contra

In letzter Zeit frage ich mich häufiger, was an der Liga eigentlich "bunt" ist.

Die Trikots sind es jedenfalls schon lange nicht mehr, die meisten Mannschaften haben inzwischen einheitliche Ausstattungen, manche sind sich noch nicht einmal als Reklametafeln zu schade.

Die Regeln kann man auch kaum noch als bunt bezeichnen, die Abweichungen von dem allgemeinen Regelwerk haben sich im Laufe der Zeit auf die Worte "beliebig viele Auswechslungen" reduziert.

Taktik und Spielweise sind auch nicht bunter als anderswo, in der Liga wird im allgemeinen absolut konventioneller Fußball gespielt.

Bunt ist allerdings nach wie vor die Mischung der in der Liga spielenden Mannschaften. Manche sind jung, andere eher alt. Es gibt Thekenteams, Studenten- und Hochschulmannschaften, gesellschaftspolitisch aktive Gruppen und sogar verkappte Betriebssportabteilungen wie z.B. Blue Cloud Cologne (Philharmonie). Es gibt viele organisierte und noch mehr desorganisierte Mannschaften, schließlich gibt es einige fußballerisch gute, viele mäßige und einige richtig schlechte Mannschaften.

Dieses Durcheinander führt häufig zu kulturellen Konflikten, die einen erleiden einen Zivilisations-, die anderen einen Praxisschock.

Laßt uns also Leistungsklassen einrichten. Ich denke dabei nicht nur an eine Aufteilung in eine gute und eine bessere Liga, angelehnt an das bisherige Rückrundensystem wäre auch eine Vierteilung in Fundis, Realos, Zitronis und Bündnis BC denkbar. Oder eine Aufteilung nach Sachgebieten: Thekenliga, Studentenliga, politische Liga und Seniorenliga. Besser noch: Laßt uns gleich komplett in den DFB eintreten, dann hätten wir noch viel mehr Leistungsklassen und könnten eines Tages mit dem FC gegen den Abstieg kämpfen.

Das wäre doch was, nämlich das Ende der Bunten Liga.

Musse respektieren die andere Kollega, habe keine Mut an Worte. Ich habe fertig.

   

PS: Mein Freund schmeckt nach Leder

returnreturn